Ein Meerwasseraquarium benötigt etwas mehr Technik und ein wenig mehr Aufmerksamkeit als ein Süßwasseraquarium. Aber auch Anfänger können mit Meerwasser starten, ohne vorher ein Süßwasseraquarium besessen zu haben. Auch wenn es inzwischen Nano-Meerwasseraquarien gibt, empfehlen wir mindestens 200 Liter für den Start, weil diese Wassermenge auch einmal einen Pflegefehler verzeiht.
Unterschrank an einer geeigneten Stelle aufstellen. Geeignet ist ein Ort, der wenig bis kein direktes Sonnenlicht erhält. Wenn ein Aquarium mit mehr als 300 Litern aufgestellt werden soll, sollte die Tragfähigkeit des Bodens überprüft werden.
Eine geeignete Aquarienunterlage (z.B. JBL AquaPad) auf das Aquarienmaß zuschneiden und auf dem Unterschrank zurechtlegen. Die Unterlage verhindert ein Bersten der Bodenscheibe.
Das Aquarium auf die Unterlage stellen und reinigen. Hierzu darf kein chemischer Reiniger verwendet werden. Mit einem sauberen Schwamm (z.B. JBL Spongi) sollte mit Wasser und JBL Clean A gereinigt werden.
Bevor lebendes Riffgestein in das Aquarium einbracht wird, muss das Wasser eingelassen werden und mit Meersalz versetzt werden. IMMER erst das Leitungs- oder Osmosewasser einfüllen und dann das Salz hinzugeben - nie umgekehrt! Soviel Meersalz im Wasser lösen, bis der Dichtemesser (JBL Präzisions-Aräometer) ca. 1.025 bei 25 °C anzeigt. Sie können Leitungswasser verwenden, wenn das Leitungswasser Nitrat-, Phosphat- und Kieselsäurefrei ist. Mit entsprechenden Wassertests, können Sie dies überprüfen. Falls nicht, sollte das Leitungswasser durch eine Umkehrosmoseanlage laufen (JBL Osmose 120), die die meisten Schadstoffe entfernt. Außerdem kann man später mit Nitrat-, Phosphat- und Silikatentfernen nachhelfen, diese algenfördernden Stoffe aus dem Wasser zu entfernen.
Der Regelheizer (JBL ProTemp S erwärmt Ihnen das Wasser auf die gewünschten 24 - 26 °C. Die Wassertemperatur sollte dauerhaft nicht aus diesem Bereich abweichen. Minimal sind kurzzeitig 20 °C und maximal 29 °C möglich.
Bodengrund: Es gibt verschiedene Philosophien. Einige halten Bodengrund für überflüssig und merken an, dass sich im Bodengrund Mulm ablagern kann. Andere halten Bodengrund für positiv, weil sich dort zusätzlich positive Bakterien ansiedeln können und viele Tiere auch im Bodengrund nach Nahrung suchen oder verstecken. Wir empfehlen, eine dünne Schicht (etwa 2-4 cm) Korallensand/Korallenbruch (mittlere Körnung) einzubringen.
Filter anschließen: Sollte Ihr Aquarium mit einem Überlaufsystem ausgestattet sein, wird das Wasser durch einen Überlaufschacht nach unten in ein Filterbecken geleitet. In diesem Filterbecken findet eine biologische und mechanische Filterung des Wassers statt, bevor es zum Eiweißabschäumer gelangt. Wir empfehlen, eine feine Filterung VOR die biologische Filterung einzubauen. Dazu reicht es, eine Lage Filtervlies (JBL Symec VL) über dem biologischen Filtermaterial zu platzieren und regelmäßig auszutauschen (wenn es schmutzig aussieht). Ein weiterer Tipp: Biologische Filter produzieren Säuren, die den pH-Wert im Meerwasser sinken lassen. Daher ist es hilfreich, das Wasser nach der biologischen Filterung durch einen Sack (JBL FilterBag) fließen zu lassen, der mit Korallenbruch gefüllt wurde.
Sollten Sie ein Aquarium ohne Überlaufsystem besitzen, empfehlen wir Ihnen einen möglichst großen Außenfilter, wie z. B. den JBL CristalProfi e 1501 greenline. Wichtig ist ein Animpfen des Filters mit Filterbakterien (JBL Denitrol).
Eiweißabschäumer: Dieses technische Gerät hilft Ihnen, anfallende Eiweiße aus dem Wasser zu entfernen, bevor sie von Bakterien zu Nitrat (algenfördernd) abgebaut werden. Bei Aquarien ohne Überlaufsystem kann man Eiweißabschäumer verwenden, die innerhalb des Aquariums angebracht werden.